29.04.2024

Inspiration Unternehmensnachfolge

Von den rund 4 Mio. Selbstständigen mit rund 3 Mio. Firmen in Deutschland entfallen nur rund 100 Tsd. auf Firmen mit mehr als 50 Beschäftigten, bei denen davon auszugehen ist, dass die meisten bereits eine Unternehmensnachfolge oder eine Unternehmensübergabe in ihrer Unternehmensgeschichte erlebt haben. Und wie ist es bei Ihnen?

 

Unternehmensnachfolge in Deutschland

 

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass fast vier Millionen Unternehmen fest mit dem Lebenszyklus ihrer InhaberInnen verbunden sind. Selbst wenn man bei Selbstständigen eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft voraussetzen darf, beträgt ihre maximale Schaffenszeit für ihr Unternehmen 40 bis 60 Jahre, je nach gesundheitlicher Situation. Und das bedeutet rein rechnerisch, dass jährlich rund 100 Tsd. Unternehmensnachfolgeregelungen anstehen. Und das bedeutet, dass sich täglich fast 300 UnternehmerInnen erstmalig mit der eigenen Nachfolgeregelung beschäftigen. Streng genommen ist der Begriff Unternehmensnachfolge noch nicht einmal korrekt: Denn es können immer nur UnternehmerInnen anderen UnternehmerInnen nachfolgen, üblicherweise, wenn alters- oder gesundheitsbedingte Gründe vorliegen. Unternehmen sind hingegen keine Personen und können deshalb auch nicht „nachfolgen“. Es gibt allerdings auch den Spezialfall der tatsächlichen Unternehmensnachfolge, wenn UnternehmerInnen ihr Unternehmen verkaufen, dieses in einem größeren Unternehmensverbund aufgeht und damit üblicherweise seine Selbstständigkeit verliert. Dies ist in Branchen mit starkem Strukturwandel gang und gäbe. So kümmern sich beispielsweise in der Landwirtschaft innerhalb von nur zwei Generationen nur noch sehr wenige Landwirte um den Nahrungsmittelanbau, während deren Großeltern zumeist noch weitgehend Selbstversorger waren.

 

Formen der Unternehmensnachfolge

 

Bei einem Fall von M&A (Mergers and Acquisitions), also der Übernahme eines Unternehmens durch ein anderes, üblicherweise größeres Unternehmen ließe sich von Unternehmensnachfolge sprechen, weil das Ursprungsunternehmen in einem größeren aufgeht. Normalerweise müsste der Terminus Unternehmernachfolge heißen bzw. Unternehmerinnennachfolge, weil hier konkrete UnternehmerInnen ihren VorgängerInnen folgen. Für die übergebenden UnternehmerInnen existieren also – neben dem Weiterarbeiten – prinzipiell drei Möglichkeiten für ihre Nachfolge:

 

  1. Eine Familiennachfolge kann im Wege einer Erbregelung erfolgen, wenn die Alterssicherung für die übergebenden UnternehmerInnen gewährleistet ist. Das ist für viele UnternehmerInnen das Wunschziel.

  2. Das Unternehmen kann verkauft werden. Wenn es an einen strategischen Investor geht oder an eine Private Equity Gesellschaft, verliert es seine Eigenständigkeit, dafür können UnternehmerInnen aber attraktive Kaufpreise erhalten, wenn die Unternehmensbewertung entsprechend überzeugt.

  3. Beim MBI und MBO wird das Unternehmen von NachfolgeunternehmerInnen gekauft und behält üblicherweise seine Eigenständigkeit. Abgebende UnternehmerInnen bevorzugen oft das MBO (Management Buy Out), also den Verkauf an erfahrene Führungskräfte aus dem eigenen Unternehmen, weil diese den vermeintlich nötigen „Stallgeruch“ mitbringen, was demgegenüber aber meist Einschränkungen bei der Kaufpreisfinanzierung mit sich bringt. Das MBI (Management Buy In), also der Verkauf an externe Manager, die sich sukzessive oder ganz in das Unternehmen einkaufen, bietet für das Unternehmen Zugang zu wertvoller Führungskompetenz aus anderen Wirtschaftsbereichen und entlastet die Preisverhandlungen von Rücksichtnahmen auf langjährige Zusammenarbeit, wie beim MBO.

Für welches Konzept Sie sich als UnternehmerIn auch immer entscheiden, die Ansätze und Grundsatzfragen sind grundsätzlich dieselben: Es geht immer darum, welcher Unternehmenswert zur Übergabe ansteht und wie sich dieser aus der aktuellen Unternehmenssituation einerseits und aus den Zukunftsaussichten andererseits zusammensetzt. Zudem soll die künftige Unternehmensführung die Unternehmensbewertung sicherstellen oder weiter entwickeln. In der Reinform des Konzeptes für einen externen Unternehmensverkauf wird letztlich also auch die familieninterne Übergabe ohne (oder mit reduzierter) Kaufpreiszahlung bestens vorbereitet, weil nur so auf allen Seiten klare Vorstellungen entstehen.

Unternehmensnachfolge ist üblicherweise kein Thema, das man sich als UnternehmerIn gern aussucht. Und es ist zugleich ähnlich lebensbestimmend wie die Unternehmensgründung. Oft verbinden UnternehmerInnen mit diesem Thema nachvollziehbarerweise nicht den Optimismus des Anfangens, der ihr ganzes Lebenswerk durchzieht, sondern die neue Qualität der Endlichkeit eigener Möglichkeiten. Genau dieser Aspekt macht die Unternehmensnachfolge in besonderer Weise zu einem Thema für Unternehmensberatung. Es wird Sie interessieren, was wir gemeinsam für die Umsetzung Ihrer Unternehmensnachfolgeregelung tun können. Bitte stellen Sie sich im ersten Schritt folgende Fragen:

 

Die wichtigsten Fragen zur Unternehmensnachfolge

 

Wenn Sie sich gerade mit Ihrer Unternehmensnachfolge beschäftigen, empfehle ich Ihnen, sich entscheidenden Fragen zu stellen, damit Sie Ihre Antworten als wichtige Basis für Ihr Nachfolgekonzept verwenden können. Selbstverständlich kann ich Sie bei Ihren vertiefenden Ausarbeitungen gern unterstützen.

 

  1. Ist Ihr Unternehmen verkaufsfähig (Marktposition, Alleinstellungsmerkmale, Unternehmensbewertung)?

  2. Ist Ihr Unternehmen am Markt attraktiv (Strategische Investoren, Familiennachfolge, MBI)?

  3. Ist Ihre Verhandlungsposition überzeugend (Kaufpreis, Entscheidungsfreiheit, Refinanzierung)?

  4. Sind Ihre Verhandlungspartner vertrauenswürdig (Know-how, Due Diligence, Bonität)?

  5. Sind Ihre Verhandlungspartner leistungsfähig (Eigenfinanzierung, Fördermittel, Private Equity)?

  6. Sind Ihre Verhandlungspartner erfolgversprechend (Unternehmenswachstum, Marktzugänge, Innovationskraft)?

  7. Ist Ihre Nachfolgeregelung für Sie persönlich positiv (Gesundheit, Freiheit, Geld)?

 

Ihre Ausgangslage für eine Unternehmensnachfolge

 

Sobald Sie die Fragen im oberen Abschnitt ehrlich und ausführlich durchgegangen sind, ergeben sich daraus erste Vorabeinschätzungen. Es erschließt sich Ihnen ein realistischer Blick auf Ihre Situation, die wir bei Interesse gern besprechen können.

 

  • Ausgangsposition 1: Sie haben fast alle Fragen mit Ja beantwortet.

    Worauf warten Sie noch? Ihre Unternehmensnachfolge steht praktisch schon vor dem Abschluss. Als Consultant kann ich Sie bei Ihren Verhandlungen und im Due Diligence Prozess effektiv unterstützen. Nutzen Sie die Vorteile eines erfahrenen Unternehmers für den Erfolg Ihrer Nachfolgeregelung. Ich helfe Ihnen als unabhängiger Partner, der die Chancen und Risiken sowie den Transaktionsablauf mehrfach erlebt hat.

  • Ausgangsposition 2: Wenn Sie fünf bis sechs Fragen mit Ja beantworten können.

    Sie sind bereits ordentlich vorbereitet für Ihre Interessentenauswahl und den anstehenden Verhandlungsprozess! Ihr Nachfolgekonzept ist noch nicht ganz auf der Zielgeraden, aber in der Ruhe liegt die Kraft. Als Consultant kann ich Sie bei der Ausreifung und Durchführung Ihrer Nachfolgeregelung aktiv unterstützen und Ihnen dabei helfen, zeitnah weitere Fragen mit Ja beantworten zu können. Nutzen Sie die Erfahrung eines Unternehmers an ihrer Seite, um Ihr Lebenswerk gewinnbringend weiterzugeben.

  • Ausgangsposition 3: Wenn Sie drei bis vier Fragen mit Ja beantworten können.

    Ihre Nachfolgeregelung steht noch am Anfang. Grundsätzlich ist es klug, nichts zu überstürzen, aber die Zeit bleibt nicht stehen. Bisher scheinen Sie schon einige Vorstellungen zu haben, die weiter ausreifen sollten. Als Consultant kann ich Sie bei der Ausarbeitung Ihres Nachfolgekonzeptes und bei der Organisation Ihrer Nachfolgeregelung aktiv unterstützen und Ihnen dabei helfen, Ihre Unternehmensnachfolge vorzubereiten. So können Sie meine Erfahrung als Unternehmer nutzen, um Ihr Lebenswerk in eine gute Zukunft zu führen.

  • Ausgangsposition 4: Wenn Sie weniger als drei Fragen mit Ja beantworten können.

    Es scheint so, dass Sie sich mit der Vergänglichkeit Ihrer eigenen Wirkmacht noch nicht beschäftigt haben. Unternehmen haben das latente Potenzial zur Langlebigkeit. Wir Menschen im Vergleich dazu nicht. Es gibt immer eine Möglichkeit, Ihr Lebenswerk an Ihre persönliche Lebenssituation anzupassen. Als Consultant kann ich Sie bei der Orientierung für Ihre eigene Nachfolgeregelung individuell unterstützen, damit Sie Ihre anstehenden Entscheidungen auf Basis ausgereifter Informationen treffen können. Und wenn Sie sich im Beratungsprozess dazu entschließen sollten, in einem auf Ihre Bedürfnisse angepassten Unternehmenskonzept lieber ein lebenslängliches Weiterwirken anzustreben, ist das allemal effizienter, als aufgrund unrealistischer Vorstellungen zur Nachfolgeregelung demotivierende und teure Enttäuschungen zu erleben.

 Mein Credo zur Unternehmensnachfolge

Unternehmensnachfolge ist eine lebensverändernde Entscheidung, die wohl überlegt sein muss. Mit meinen Kernfragen zu Ihrem Nachfolgevorhaben möchte ich Ihre Überlegungen unterstützen. Darüber hinaus biete ich Ihnen an, Sie bei Ihrer Unternehmensnachfolge zielführend zu begleiten. Denn ich möchte, dass Sie es etwas leichter haben, als ich es hatte.

 

Ich freue mich auf Ihre Anfrage!

Ihr Consultant

Dr. Hans Marenbach

 

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